#7. Keyword-Strategie für alle Suchsysteme optimieren

Stephan Ernst
Letztes Update: 22. August 2025
KI
SEO

Wie Kanzleien Sichtbarkeit in Google, KI-Systemen und Voice Search erreichen

Wer als Anwalt, Steuerberater oder Wirtschaftsprüfer online gefunden werden will, denkt oft zuerst an Google. Doch Mandanten stellen ihre Fragen zunehmend auch an intelligente Suchsysteme wie ChatGPT, Perplexity oder Google AI Overviews – häufig in ganzen Sätzen. Ebenso verbreitet ist die Suche per Sprachassistent, sei es über das Smartphone, ein Tablet oder den Computer.

Wer Keywords ausschließlich für Google optimiert, kann in den klassischen Suchergebnissen gut abschneiden, bleibt jedoch in KI-generierten Antworten oder bei Voice Search oft unsichtbar. Sinnvoll ist daher eine Keyword-Strategie, die klassische Google-Suche, KI-Suchmaschinen und sprachbasierte Anfragen gleichermaßen berücksichtigt.

Intelligente Assistenten suchen nicht nach isolierten Begriffen, sondern bevorzugen klar strukturierte, zitierfähige Antworten. Kanzleien, die ihre Inhalte nur auf einzelne Suchbegriffe ausrichten, verschenken Potenzial.

Eine ganzheitliche Keyword-Strategie kombiniert deshalb bewährte SEO-Elemente für Google mit einer Formulierung, die auch KI-Tools und Voice Search verarbeiten können.

Keywords für Google, KI-Systeme und Voice Search optimieren

Drei Keyword-Typen für maximale Sichtbarkeit

1. Klassische SEO-Keywords: solide Basis für Google

Kombinationen aus Rechtsgebiet und Standort – etwa „Arbeitsrecht Frankfurt“, „Scheidungsanwalt München“ oder „Steuerberatung Hamburg“ – gehören zu den Grundlagen der Suchmaschinenoptimierung. Sie haben ein hohes Suchvolumen, eine klare Suchintention und führen direkt zu einer konkreten Dienstleistung in einer Region.

Kanzleipraxis: Platzieren Sie das Hauptkeyword im Titel, in der Meta-Description, in der H1-Überschrift und im ersten Absatz. Nutzen Sie zusätzlich Synonyme wie „Rechtsanwalt Arbeitsrecht Frankfurt“ oder „Fachanwalt Arbeitsrecht Frankfurt“ und integrieren Sie sie in Leistungs-, Standort- und Kontaktseiten.

2. Frage-Keywords: Schlüssel für KI-Sichtbarkeit und Voice Search

Natürlich formulierte Fragen wie „Was kostet eine Scheidung in Deutschland?“, „Wie lange dauert ein Arbeitsgerichtsverfahren?“ oder „Welche Steuervorteile haben Eheleute?“ passen zum Suchverhalten in KI-Suchmaschinen und bei Sprachabfragen. Diese Systeme sind darauf trainiert, präzise Antworten zu liefern.

Kanzleipraxis: Formulieren Sie die Frage als H2- oder H3-Überschrift und geben Sie direkt darunter eine klare Antwort in ein bis drei Sätzen. Anschließend können Sie den Punkt durch Beispiele, Fallstudien oder rechtliche Hintergründe vertiefen. Gute Quellen für solche Fragen sind die „Nutzer fragen auch“-Boxen in Google, spezielle Keyword-Tools wie Answer the Public (zeigt häufig gesuchte Fragen zu einem Thema) sowie Erfahrungen aus Mandanteninterviews.

3. Long-Tail-Kombinationen: hohe Abschlusswahrscheinlichkeit

Mehrteilige Suchphrasen verbinden klassische Keywords mit natürlicher Sprache und beschreiben konkrete Situationen: „Arbeitsrecht Frankfurt Kündigung was tun“, „Scheidungsanwalt München Kosten Beratung“, „Steuerberatung Hamburg Unternehmen gründen“.

Kanzleipraxis: Long-Tail-Varianten eignen sich für FAQ-Bereiche, Fallbeispiele und Blogartikel. Achten Sie auf eine natürliche Integration in den Satzbau, kombinieren Sie Ortsbezug mit Kosten- oder Ablaufhinweisen und leiten Sie sie möglichst aus realen Mandantenfragen ab.

So erscheinen Sie mit echten Fragen in KI-Ergebnissen

Ein klarer Ablauf erhöht die Chance, von KI-Systemen zitiert zu werden: Zuerst die Mandantenfrage als Zwischenüberschrift („Was passiert bei einer fristlosen Kündigung?“), danach eine präzise, eigenständige Antwort in ein bis drei Sätzen, anschließend vertiefende Erläuterungen. Dieses Muster entspricht dem Chunk-Prinzip (vgl. Artikel 2) und wird sowohl von Google für Featured Snippets als auch von intelligenten Suchsystemen für Zitate bevorzugt.

Keywords wirksam einbinden

Eine einheitliche Struktur sorgt dafür, dass alle Systeme – Google, KI-Tools und Voice Search – die Inhalte verwerten können:

Titel, H1 & Meta-Description: Hauptkeyword plus Ortsangabe oder spezifischer Nutzen.
Überschriften: Frage-Keywords als H2/H3 mit direkter Antwort darunter.
Erster Absatz: Hauptkeyword und zentrale Botschaft klar nennen.
Fließtext: Long-Tail-Varianten und Synonyme natürlich einbauen.
FAQ-Bereiche: Kompakte Frage-Antwort-Form für KI- und Voice-Abfragen.

Lokale Keywords gezielt variieren

Während Google gut auf klare Kombinationen wie „Fachanwalt Arbeitsrecht Berlin“ reagiert, bevorzugen sprachgesteuerte Assistenten Varianten wie „Welcher Arbeitsrechtler in Berlin ist empfehlenswert?“ oder „Wo finde ich einen guten Arbeitsanwalt in Berlin?“. Alle Varianten sollten im selben inhaltlichen Zusammenhang erscheinen, damit sowohl Menschen als auch Systeme den Bezug erkennen.

Erweiterte Keyword-Recherche aus der Praxis

Die besten Ergebnisse entstehen aus einer Kombination unterschiedlicher Quellen: Einerseits liefern klassische SEO-Tools wie Google Keyword Planner, Sistrix, SEMrush Daten zu Suchvolumen und Wettbewerb. Andererseits bieten Ideenquellen wie „Nutzer fragen auch“ und Answer the Public authentische Fragestellungen. Ergänzend können KI-Tools wie ChatGPT oder Claude natürlichsprachliche Varianten liefern. Schließlich sind Originalformulierungen aus Mandantengesprächen oft die präziseste Quelle für reale Suchanfragen.

Inhalte für beide Systeme strukturieren

Ein bewährter Aufbau besteht aus einer kurzen Einleitung mit Hauptkeyword und Nutzenversprechen, gefolgt von einem kompakten FAQ-Block mit den wichtigsten Fragen und einem vertiefenden Fließtext mit Long-Tail-Begriffen sowie lokalen Bezügen. So bleiben Inhalte leserfreundlich und technisch optimal verwertbar.

Erfolgskontrolle und Anpassung

  • Google-Test: Ranking mit Haupt-Keywords in den Top 10 (Search Console, Sistrix).
  • KI-Test: Eigene Fragen an ChatGPT, Perplexity oder Google AI Overviews stellen – erscheint Ihre Website als Quelle?
  • Voice-Test: Sprachabfragen wie „Okay Google, wie wehre ich mich gegen eine Kündigung?“ testen.

Fehlt die Sichtbarkeit in einem System, sollten Sie Frage-Abschnitte, Überschriftenstruktur und Keyword-Varianten gezielt nachjustieren.

Fazit: Eine Keyword-Strategie für alle Suchsysteme

Eine reine Google-Optimierung schöpft das Potenzial moderner Suche nicht aus. Erst eine angepasste Keyword-Strategie für alle Suchsysteme, die klassische SEO, KI-Suchmaschinen und Voice Search zugleich bedient, steigert die Sichtbarkeit nachhaltig und erreicht Mandanten dort, wo sie tatsächlich suchen.

EEAT für Kanzleien – Vertrauen und Autorität aufbauen

Im nächsten Artikel zeigen wir, wie Sie die digitale Autorität Ihrer Kanzlei gezielt stärken. Dabei geht es um EEAT – Expertise, Experience, Authoritativeness und Trustworthiness – und wie diese Signale sowohl klassische Rankings als auch KI-Sichtbarkeit beeinflussen.

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Stephan Ernst
Webentwickler & SEO-Berater