#8. Digitale Autorität aufbauen: EEAT für Kanzleien bei Google & KI sichtbar machen

Stephan Ernst
Letztes Update: 3. September 2025
KI
SEO

Warum digitale Vertrauenssignale für Sichtbarkeit entscheidend sind

EEAT für Kanzleien ist entscheidend, denn auch der beste Fachbeitrag entfaltet kaum Wirkung, wenn er von Lesern oder Suchsystemen nicht als vertrauenswürdig eingestuft wird. Google und KI-Systeme priorisieren Quellen, deren fachliche Qualifikation klar belegt und leicht überprüfbar ist. Der zentrale Bewertungsrahmen dafür lautet: EEAT– Expertise, Experience, Authoritativeness und Trustworthiness.

Kanzleien, die ihre digitale Autorität systematisch sichtbar machen, verbessern nicht nur ihr Google-Ranking, sondern steigern auch ihre Präsenz in KI-Systemen wie ChatGPT, Perplexity oder Google AI Overviews. Diese Systeme suchen verstärkt nach eindeutigen Vertrauenssignalen.

EEAT für Kanzleien – Vertrauen und Autorität aufbauen

Was bedeutet EEAT für Kanzleien

EEAT ist kein technischer Rankingfaktor, sondern ein inhaltlicher Bewertungsrahmen. Google nutzt ihn zur Qualitätsbeurteilung von Seiten mit hoher Relevanz für Gesundheit, Finanzen oder Recht. Auch KI-Systeme bevorzugen Quellen, die fachlich fundiert sowie vertrauenswürdig erscheinen.

Die vier Komponenten im Überblick:

  • Expertise umfasst nachweisbare Fachkenntnisse in einem Rechtsgebiet.
  • Experience bezieht sich auf berufliche und praktische Erfahrung, etwa in der Prozessführung, Beratung oder Lehre.
  • Authoritativeness entsteht durch Sichtbarkeit und Anerkennung, beispielsweise durch Zitate, Publikationen oder Vorträge.
  • Trustworthiness zeigt sich in Transparenz, vollständigen Kontaktdaten, SSL-Verschlüsselung und datenschutzkonformen Lösungen.

Kanzlei-Websites fallen dabei in die Kategorie „Your Money or Your Life“ (YMYL), also Inhalte, die erheblichen Einfluss auf das Leben der Nutzer haben können.

So machen Sie Ihre Expertise sichtbar – für Menschen und Maschinen

Kanzleien müssen ihre vorhandene Expertise so präsentieren, dass sowohl Menschen als auch Algorithmen sie erkennen?

Strukturierte Autorenprofile verständlich nutzen

Aber wie sollen die KI-Systeme die fachliche Expertise erkennen? Die Lösung liegt in strukturierten und maschinenlesbaren Signalen im Code der Kanzlei-Website. So können Google und KI-Systeme Ihre Qualifikation besser einordnen, und Sie erscheinen häufiger bei relevanten Suchanfragen. Ihr Dienstleister kann hierzu mit Schema.org-Daten Name, Fachanwaltstitel, Kanzlei und Themengebiet maschinenlesbar auszeichnen. Ein Beispiel dazu folgt im nächsten Artikel (#9).

Biografien vollständig und konsistent gestalten

Eine überzeugende Biografie beginnt mit der Qualifikation, benennt die Spezialisierung konkret und beschreibt messbare Praxiserfahrung, wie zum Beispiel: „über 200 Kündigungsschutzverfahren erfolgreich geführt“ oder „regelmäßige Vorträge bei der Anwaltskammer“, und erwähnt einschlägige Publikationen oder Vorträge. So erkennen Suchsysteme den fachlichen Hintergrund schneller und verlässlicher.

Fachliche Präzision halten

KI-Systeme achten auf Details wie korrekte Gesetzesverweise (z. B. „§ 1 KSchG“), präzise Fristen („Kündigungsschutzklage binnen drei Wochen“) und eine einheitliche Schreibweise juristischer Begriffe. Ungenauigkeiten mindern die Chance, in KI-Antworten berücksichtigt zu werden.

Vertrauen technisch optimieren: Pflichtangaben nicht vernachlässigen

Neben der fachlichen Autorität zählen technische und redaktionelle Vertrauenssignale. Ein vollständiges Impressum, eine aktuelle Datenschutzerklärung und eine leicht auffindbare Kontaktseite sind unverzichtbar. Gleiches gilt für ein gültiges SSL-Zertifikat, klar erkennbare Autorenangaben unter Fachbeiträgen und datenschutzfreundliche Tracking-Lösungen wie Matomo. Diese Punkte lassen sich in der Regel schnell umsetzen und verstärken die Wirkung der Inhalte.

Google vs. KI: Unterschiedliche Bewertungsmaßstäbe

Google bewertet die Autorität einer Website vor allem anhand externer Signale wie Backlinks, Domain-Rating und Verweildauer – Autorität entsteht dort also durch Empfehlungen. KI-Systeme hingegen folgen einer anderen Logik: Sie analysieren die interne Struktur, achten stärker auf konsistente Begriffe, fachliche Tiefe, strukturierte Profile sowie aktuelle Gesetzesverweise.

Ein Beispiel zeigt den Unterschied deutlich: Ein fundierter Artikel mit klar strukturiertem Aufbau und präzisen Gesetzeszitaten wird von KI-Systemen oft schneller als relevant erkannt. Google dagegen wartet zunächst auf externe Empfehlungen, bevor die Seite an Sichtbarkeit gewinnt. Das liegt daran, dass KI-Systeme Inhalte intern zerlegen: Sie unterteilen Texte in kleine, thematisch zusammenhängende Blöcke („Chunks“) und bewerten die fachliche Tiefe sowie die Qualität der Quellen. Strukturierte Expertise-Signale helfen ihnen zusätzlich, vertrauenswürdige von weniger zuverlässigen Inhalten zu unterscheiden.

Diese unterschiedlichen Bewertungsansätze führen zu einer klaren Konsequenz: Erfolgreiche Kanzleien müssen beide Welten gleichzeitig bedienen. Sie sollten daher Inhalte so gestalten, dass sie einerseits klassische SEO-Signale für Google senden, andererseits aber auch für KI-Systeme in klar erkennbaren Textbausteinen vorliegen.

Wie sichtbar ist Ihre Kanzlei als fachliche Autorität?

Drei Tests zeigen schnell, wie gut Ihre Kanzlei bereits aufgestellt ist:

  1. Google-Suche: Erscheinen Sie bei „[Fachgebiet] [Stadt] Experte“ unter den ersten Treffern?
  2. KI-Frage: Nennen ChatGPT oder ähnliche Systeme Sie auf die Frage „Wer ist Experte für [Fachgebiet] in [Stadt]?“.
  3. Sprachsuche: Wird Ihre Kanzlei genannt, wenn man fragt „Okay Google, wer ist ein guter Anwalt für [Fachgebiet] in [Stadt]?“.

Dreimal „Ja“ steht für sehr gute Sichtbarkeit, ein bis zwei Treffer zeigen Potenzial, null Treffer bedeuten Handlungsbedarf. Wiederholen Sie diese Tests mindestens alle drei Monate, um Ihre Fortschritte sichtbar zu machen.

Starten Sie gezielt mit diesen drei Maßnahmen

  1. Diese Woche: Strukturierte Autorenprofile erstellen, Biografie überarbeiten, Publikationsverzeichnis ergänzen.
  2. Im ersten Monat: Fachliche Inhalte ausbauen, einen strukturierten Fachbeitrag und eine FAQ-Sammlung anlegen, Online-Profile aktualisieren.
  3. Laufend: Mandantenbewertungen einholen, Fachbeiträge auf juristischen Portalen veröffentlichen, Empfehlungen von Kollegen einholen.

Eine Kombination aus Profiloptimierung und externer Empfehlung bringt oft die schnellsten Erfolge.

Fazit: EEAT zeigen statt nur besitzen

Viele Kanzleien verfügen über alle EEAT-Komponenten, präsentieren sie aber nicht systematisch. Wer seine Expertise strukturiert darstellt, stärkt die eigene Autorität sowohl für Google als auch für KI-Systeme. Sichtbarkeit entsteht, wenn Qualifikation, Erfahrung und Vertrauenssignale für Menschen und Maschinen gleichermaßen erkennbar sind.

Entscheidend: Fachliche Qualität kombiniert mit digitaler Sichtbarkeit schafft doppelte Autorität.

Abstrakte Visualisierung von Datenströmen als Symbol für technische SEO-Optimierung von Kanzleien

Ausblick

Im nächsten neunten Artikel geht es um technische Maßnahmen wie schema.org, strukturierte Daten und den Einsatz der Google Search Console zur Steigerung der Sichtbarkeit.

FAQ zu EEAT für Kanzleien

Nein. EEAT ist ein Bewertungsrahmen für Qualitätsbeurteilung, besonders bei YMYL-Themen wie Recht. Wer Qualifikation, Erfahrung und Vertrauenssignale strukturiert darstellt, wird von Google und KI-Systemen eher als verlässliche Quelle gewertet.

Weiterführende Artikel

Impressum, aktuelle Datenschutzerklärung, gut sichtbare Kontaktseite, gültiges SSL-Zertifikat, namentliche Autorenangaben unter Fachbeiträgen sowie datenschutzfreundliches Tracking (z. B. Matomo). Diese Basis lässt sich zügig umsetzen und steigert die Glaubwürdigkeit spürbar.

Weiterführende Artikel

Durch strukturierte Autorenprofile mit Schema.org (Name, Fachanwaltstitel, Kanzlei, Themengebiet) und konsistente Biografien mit messbaren Nachweisen (z. B. Verfahren, Vorträge, Publikationen). Algorithmen ordnen Qualifikation dadurch schneller und belastbarer zu.

Weiterführende Artikel:

An fachlicher Präzision (korrekte Normzitate wie „§ 1 KSchG“, exakte Fristen), konsistenter Terminologie und sauberer inhaltlicher Struktur – ergänzt um klare Autoren- und Profilsignale. Ungenauigkeiten senken die Chance, in KI-Antworten zu erscheinen.

Weiterführende Artikel

Vierteljährlich drei Tests:

  1. Google-Suche „[Fachgebiet] [Stadt] Experte“
  2. KI-Frage „Wer ist Experte für [Fachgebiet] in [Stadt]?“
  3. Sprachsuche über Assistent.

Drei Treffer = sehr gut; ein bis zwei = Potenzial; null = Handlungsbedarf.

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