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SEO

Eine künstlich verlängerte Verweildauer kann Ihre Kanzlei-Website schaden

Letztes Update: 11. Mai 2025
Stephan Ernst

Was Ihre Kanzlei über Nutzerverhalten wissen sollte

Was zählt Google als positives SEO-Signal? Was ist dran an den Mythen über Verweildauer, Absprungrate und „Pogo-Sticking“? Viele Kanzleien verlassen sich auf veraltete oder missverstandene Tricks, wenn es um erfolgreiche Websites geht. In diesem Beitrag erfahren Sie, was Suchmaschinen wirklich bewerten und wie Sie nachhaltige Sichtbarkeit und Vertrauen bei Mandanten gewinnen. Die Verweildauer Ihrer Besucher gehört nicht unbedingt zu den Erfolgsgaranten.

Digitale Sanduhr mit leuchtendem Neonlicht in Blau- und Pinktönen, die futuristisch anmutend vor einem verschwommenen, technologischen Hintergrund schwebt – symbolisiert Zeit, Datenfluss oder Verweildauer im digitalen Raum.

Was bedeutet Verweildauer überhaupt?

Unter Verweildauer versteht man die Zeitspanne, die ein Nutzer nach dem Klick auf Ihre Website dort aktiv verbringt. Im Unterschied dazu beschreibt die „Absprungrate“, wie viele Besucher Ihre Seite verlassen, ohne eine weitere Aktion auszuführen. Die „Click-Through-Rate“ (CTR) misst wiederum, wie oft ein Ergebnis in den Suchergebnissen angeklickt wird.

Wichtig: Eine lange Verweildauer ist allein kein Garant für bessere Rankings. Entscheidend bleibt, warum Besucher bleiben und was sie tatsächlich auf Ihrer Seite tun.

Warum bleiben Besucher oder nicht?

Nicht jeder Besucher plant einen langen Aufenthalt: Viele suchen gezielt eine Information, möchten Kontakt aufnehmen oder einen schnellen Überblick bekommen. Gelingt es Ihrer Kanzlei-Website, diese Suchintention direkt zu erfüllen, ist das für Google ein starkes Qualitätsmerkmal.

Beispiel: Eine sofort auffindbare Telefonnummer oder anwaltliche Soforthilfe kann oft wichtiger sein als ein ausufernder Fachartikel.

Was Google wirklich wissen will?

Google wertet nicht einfach aus, wer wie lange auf Ihrer Website bleibt. Vielmehr analysiert der Algorithmus eine Vielzahl an Nutzersignalen, um die „Zufriedenheit“ der Besucher zu erkennen. Dazu gehören:

  • Absprungrate im Kontext (was will der User, wurde das Ziel erreicht?)
  • Rückkehr zur Suchergebnisseite („Pogo-Sticking“)
  • Interaktionen auf der Seite (Klicks, Downloads, Kontaktaufnahme)

Google bewertet die Relevanz Ihrer Inhalte vor allem anhand der Frage, ob ein Nutzer nach Klick auf ein Ergebnis bei Ihrer Website bleibt – und nicht nach wenigen Sekunden zurückkehrt.

Warum schnelle Rückkehr zu Google ein Alarmsignal ist

Das sogenannte „Pogo-Sticking“ beschreibt das direkte Zurückspringen zur Google-Suche nach kurzer Zeit. Passiert das häufig, wertet Google Ihre Inhalte als unzureichend für die Suchanfrage. Der Unterschied zur klassischen Absprungrate: Nicht jeder „Absprung“ ist kritisch. Wird die Suchintention erfüllt, können Besucher sogar nach wenigen Sekunden zufrieden Ihre Seite verlassen.

Beispiel: Gibt Ihre Startseite eine klare Antwort, bleibt der Nutzer eben nicht lang – und das ist durchaus ein positives Signal.

Warum künstlich verlängerte Verweildauer schadet

Viele SEO-Berater setzen auf künstliche Methoden, um die Verweildauer zu verlängern – etwa endlos lange Texte, aufgeblähte Slideshows oder irrelevante Popups. Das Problem: Besucher fühlen sich in ihrer Suche unbefriedigt und brechen frustriert ab. Künstlich verlängerte Inhalte fördern letztlich genau das Verhalten, das Sie vermeiden möchten. Endlose FAQ-Listen oder verschachtelte Navigationen erhöhen nicht die Qualität, sondern das Risiko, dass Nutzer sich abwenden.

Was sind wirklich positive SEO-Signale?

Nicht die längste, sondern die zufriedenstellendste Session zählt: Wenn Ihre Seite ein Problem schnell löst – zum Beispiel mit klaren Informationen oder einem direkten Kontaktformular – ist das für Google ein starkes Signal.

Besonders entscheidend ist das sogenannte „Last Click“-Verhalten: Bleibt der Nutzer nach dem Besuch Ihrer Website bei Ihnen und kehrt nicht mehr zur Google-Suche zurück, gilt die Suchintention als erfüllt. Genau dieses Signal bewertet Google als besonders relevant für das Ranking.

Wie Sie die Zufriedenheit Ihrer Besucher nachhaltig steigern

Praxis-Tipps für Ihre Kanzlei:
  • Verbessern Sie die Usability: Eine klar strukturierte Menüführung, sichtbare Kontaktoptionen und verständliche Inhalte sorgen für zufriedene Besucher.
  • Setzen Sie gezielte Handlungsaufrufe: Fordern Sie Besucher aktiv auf, Fragen zu stellen oder Kontakt aufzunehmen.
  • Optimieren Sie die Ladezeit Ihrer Website: Schnelle Ladezeiten sind essenziell – nicht nur für Google, sondern für jeden Besucher. Lesen Sie dazu unseren Beitrag: Websites mit kurzen Ladezeiten sind erfolgreicher
  • Nutzen Sie ansprechende, relevante Bilder: Hochwertige Bilder erhöhen die Attraktivität Ihrer Seite und motivieren zum Verweilen. Konkrete Tipps finden Sie in unserem Artikel: Bilder sind für die Sichtbarkeit Ihrer Kanzlei-Website entscheidend

Content-Strategie: Gehen Sie darauf ein, was Ihre Mandanten wirklich wissen wollen. Klare Antworten, übersichtliche Seiten und verständliche Sprache schaffen Mehrwert und reduzieren das Risiko von Pogo-Sticking.

Fazit: Mehr Sichtbarkeit durch Zufriedenheit!

Die Spielregeln für Kanzlei-Websites im SEO unterscheiden sich nicht von anderen Websites. Ihre Mandanten suchen in den meisten Fällen nach schnellen Lösungen, kurzen Kontaktwegen und inhaltlicher Expertise. Besetzen Sie Ihre Themen inhaltlich mit Ihrer Expertise. Das darf auch gerne ein längerer Artikel sein oder auch eine Serie. Aber ziehen Sie die Themen nicht künstlich in die Länge und liefern Sie vor allem die wichtigen Informationen weit vorne. Prüfen Sie Ihre Seiten kritisch und stellen Sie sich der Frage: Liefert meine Website das, was Mandanten wirklich suchen?

FAQ: Verweildauer, Google & Pogo Sticking

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Welche Verweildauer ist für Google optimal?

Es gibt keine feste Zeitvorgabe – Google bewertet, ob die Suchintention erfüllt wurde. Oft sind kurze, zielführende Besuche wertvoller als langes Verweilen ohne Ziel.

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Gibt es „richtige“ und „falsche“ Wege, die Verweildauer zu verbessern?

Ja. Künstliche Verlängerung (etwa durch irrelevante Inhalte) schadet meist mehr, als sie nützt. Optimieren Sie besser Usability, Ladezeit und Content-Relevanz.

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Warum zählt Pogo-Sticking zu den wichtigsten SEO-Signalen?

Weil eine schnelle Rückkehr des Nutzers zu Google signalisiert, dass Ihre Seite den Bedarf nicht deckt – und das mindert Ihre Relevanz in den Rankings.

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Was tun, wenn meine Seite viele schnelle Absprünge hat?

Analysieren Sie die Nutzerführung, bieten Sie klar erkennbare Kontaktmöglichkeiten und stellen Sie sicher, dass Ihre Inhalte die richtigen Fragen beantworten.

Portraitaufnahme von Stephan Ernst

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Stephan Ernst

Webentwickler & SEO-Berater

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