#12. Aktuelle Inhalte als Sichtbarkeitsfaktor
Warum regelmäßige Content-Pflege für alle Suchsysteme entscheidend ist
Sie fragen ChatGPT nach den neuen Kündigungsschutzregeln für 2025 und die KI zitiert einen Artikel Ihrer Konkurrenz statt einen Beitrag auf Ihrer Website. Ein möglicher Grund: Deren Beitrag erklärt die aktuelle Rechtslage präzise, während Ihr Text zwar ein aktuelles Datum trägt, aber noch die alte Gesetzeslage beschreibt.
Sowohl Google als auch KI-Systeme bevorzugen aktuelle Inhalte – aber sie bewerten Aktualität unterschiedlich. Google achtet stark auf technische Signale wie Publikationsdaten und Update-Häufigkeit. KI-Systeme gehen einen Schritt weiter: Sie bewerten auch die inhaltliche Qualität und stufen veraltete Informationen als weniger vertrauenswürdig ein.
Kanzlei-Websites sind erfolgreicher, wenn sie beide Aspekte systematisch pflegen. Sie können das strukturiert angehen – der Aufwand ist geringer als befürchtet, sofern Sie die richtigen Prioritäten setzen.

Warum Content-Pflege beide Suchsysteme erreicht
Google bewertet Aktualität durch verschiedene Signale: Publikationsdatum, letzte Änderung, Häufigkeit der Updates und Nutzerverhalten. Ein Artikel mit regelmäßigen kleinen Anpassungen signalisiert aktive Pflege und kann im Ranking profitieren.
KI-Systeme gehen einen Schritt weiter: Sie bewerten auch die inhaltliche Qualität. Veraltete oder widersprüchliche Informationen erkennen sie oft und bevorzugen Quellen, die fachlich korrekt und aktuell sind. Allerdings basieren ihre Bewertungen auf Trainingsdaten und sind nicht immer tagesaktuell.
Beispiel Arbeitsrecht: Ein FAQ-Artikel zum Mindestlohn mit 12,82 Euro (seit Januar 2025) wird von beiden Systemen als aktueller eingestuft als einer mit 12,41 Euro (2024). Google sieht das Update-Signal, KI-Systeme die korrekte Information. Wenn Sie beide Aspekte kombinieren, gewinnen Sie sowohl in der klassischen Google-Suche als auch bei ChatGPR, Perplexity & Co.
Wo Aktualisierungen für Ihre Website unverzichtbar sind
Gesetzesänderungen und neue Verordnungen: Wesentliche Änderungen sollten kurzfristig in bestehende Artikel eingearbeitet werden. Das betrifft nicht nur die reine Rechtslage, sondern auch praktische Auswirkungen für Mandanten.
Wichtige Rechtsprechung und Urteile: Relevante Entscheidungen der Bundesgerichte können die Praxisrelevanz bestehender Inhalte verändern. Ein Artikel über Eigenbedarfskündigungen wird durch neue Rechtsprechung nicht falsch, aber unvollständig.
Zahlen, Gebühren und Pauschalen: Verfahrenskosten, Mindestlohn, Sozialversicherungsbeiträge ändern sich regelmäßig und sollten immer zeitnah aktualisiert werden. Diese Korrekturen sind auch in den allermeisten Fällen schnell umsetzbar.
Lokale Rechtsprechung und regionale Besonderheiten: Urteile der örtlichen Gerichte oder Unterschiede in der regionalen Rechtsprechung sollten in lokale Artikel eingearbeitet werden. Das stärkt sowohl Google-Rankings als auch KI-Sichtbarkeit.
#6. Juristische Texte verständlich schreiben
Klartext hilft nicht nur Mandanten, sondern auch Suchmaschinen und KI-Tools. Denn beide verstehen einfacher formulierte Inhalte besser.

#8. Digitale Autorität aufbauen: EEAT für Kanzleien bei Google & KI sichtbar machen
Viele Kanzleien verfügen über alle EEAT-Komponenten, präsentieren sie aber nicht systematisch.

#5. Local SEO für Kanzleien: Bei Google und KI regional sichtbar werden
Ein gepflegtes Google Business Profil, einheitliche Kontaktdaten, gut geschriebene lokale Texte und ein professioneller Umgang mit Bewertungen.

So lässt sich Ihre Content-Pflege realistisch strukturieren
- Routine-Überprüfung: Nehmen Sie sich alle sechs Monate kurz Zeit für Ihre wichtigsten Artikel. Prüfen Sie systematisch Zahlen, Fristen und wesentliche Rechtsentwicklungen.
- Anlassbezogene Updates: Bei wichtigen Gesetzesänderungen oder wegweisenden Urteilen aktualisieren Sie betroffene Artikel gezielt. Ergänzen Sie neue Informationen strukturiert und setzen Sie ein Update-Datum.
- Proaktive Planung: Planen Sie bekannte Änderungen vor: Mindestlohn-Anpassung zum Jahreswechsel, neue Düsseldorfer Tabelle, Änderungen bei der Grundsteuer.
Was in Ihrer Verantwortung bleibt – und wo das Team unterstützt
Die fachliche Einordnung neuer Urteile oder Gesetze erfordert juristische Expertise und bleibt ganz allein in Ihrer Verantwortung. Nur Sie können entscheiden, ob eine Änderung für Ihre Mandanten relevant ist. Aber Ihr Team kann bereits relevante Urteile sammeln, Gesetzesänderungen verfolgen und Ihnen strukturierte Updates geben. Das Aktualisieren von Zahlen und Datumsangaben ist leicht delegierbar und kann nach Ihrer expliziten fachlichen Prüfung und Freigabe vom Team oder vom externen Dienstleister übernommen werden.
Wie Sie aktuelle Inhalte in verschiedenen Formaten pflegene
Am einfachsten gelingt Aktualisierung über FAQ-Bereiche: Neue Fragen („Was ändert sich 2025 beim Kündigungsschutz?“) ergänzen Inhalte nahtlos. Auch Praxisbeispiele mit Jahresbezug („Herr Schmidt verdient 2025 …“) oder ein zusätzlicher Abschnitt „Neue Rechtsprechung“ halten Texte frisch, ohne den Kerntext zu verändern. So bleibt Ihre Website nicht nur inhaltlich aktuell, sondern gewinnt auch an Sichtbarkeit.
Fazit: Content-Pflege und aktuelle Inhalte als Sichtbarkeitsfaktor
Die regelmäßige Pflege ihrer aktuellen Inhalte wirkt in beiden Suchsystemen – aber nicht automatisch. Google honoriert kontinuierliche Updates als eines von vielen Qualitätssignalen. KI-Systeme bevorzugen fachlich korrekte, aktuelle Inhalte, bewerten sie jedoch nach komplexeren Kriterien. Der Aufwand wird je nach Umfang der eigenen Publikationen variieren und kann von kurzen Routinen bis zur umfassenden Korrektur eines Artikels reichen. Entscheidend ist, dass Aktualisierungen zuverlässig erfolgen. Diese Investition zahlt sich doppelt aus – in besserer Sichtbarkeit und in nachweisbarer fachlicher Qualität.
Erfolgsrezept: Technische Pflege-Signale für Google mit inhaltlicher Präzision für KI-Systeme verbinden. So schaffen Kanzleien nachhaltigen Wert für Mandanten und sichern Sichtbarkeit gleichermaßen.

Ausblick
In unserem nächsten 13. Artikel unserer KI-SEO-Serie geht es um Kennzahlen. Können KPIs anzeigen, welche Suche tatsächlich zu einem Kontakt oder sogar zum Mandat führt?

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